Stormchase USA 2006 - Tag 17 (Index)

23.05.2006: Topeka, KS -> Omaha, IA -> Sioux City, IA -> Royal, NE -> Norfolk, NE -> Omaha, IA -> St.Joseph, MO (690 Meilen)



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Wir sind heute weit nach Norden gefahren, um in einen trogvorderseitigen Bereich mit Hebung und guter Scherung über dem Norden Nebraskas zu gelangen:



Was heute allerdings fehlte war eine gute Windrichtungs-Scherung in den untersten Schichten. Am Boden wehte starker bis stürmischer Südwind. Besser wäre hier Ost- oder Südostwind und darüber dann Südwestwind. So sind alle Systeme sehr rasch linienförmig und outflow-dominiert geworden. Es bildeten sich aber immerhin eindrückliche Shelfcloud-Bänder, unter denen es Böen bis 70 Knoten gab. Hier eine verwehte Ampel. Frontvorderseitig stürmt und staubt es bei 32 bis 34 Grad und rund 18 Grad Taupunkt:



Wir fuhren an diese Linie ran und wichen dann Schritt für Schritt vor ihr nach Westen zurück, um möglichst lange zu verfolgen, was da an der Grenze zwischen 27 Grad und 15 Grad passierte:



Bedrohliche Wolken kurz vor einem bewarnten Frontgewitter bei Norfolk. 10 Minuten nach dieser Aufnahme rollt eine extrem dichte Regen- und Sturmwand mit sehr schlechter Sicht über Norfolk, der wir schliesslich auf dem weiteren Weg nur knapp nach Osten entkommen:



An der Vorderseite der von West nach Ost ziehenden Gustfront (von Norden her betrachtet) erkennen wir im Bereich einer kräftigeren Zelle plötzlich eine Verwirbelung aus warmem Inflow und kaltem Outflow. Unterhalb dieses Bereiches bildet sich kurz darauf ein Gustnado. Klicke auf "Play", falls es zu schnell geht, auf "Slow" oder auf Einzelbild-Modus mit dem Button "1>":




Hier eine grössere Aufnahme des Gustnados. Die Rotation am Boden ist eher bescheiden aber an der Stelle mit dunklem Staub lagen später unter den Bäumen abgebrochene äste herum.



Es wird Abend und die Blitze kommen wieder stärker zur Geltung:





Schliesslich erreichen wir wieder Omaha, machen kurz ein paar Fotos und gelangen erneut für fast eine Stunde voll in die Linie rein. Erst kurz nach Nebraska City brechen wir wieder durch auf die Vorderseite. Da wir müde werden, setzen wir uns etwas weiter südlich zur Ruhe.

Es hätte fast für 4 Sterne gereicht, der Gustnado hat sich wirklich Mühe gegeben, aber es war einfach zu wenig Stuktur in den ganzen Gebilden drin. Eine isolierte Superzelle haben wir heute nicht gesehen.

Videozusammenschnitt des heutigen Tages (DIVX, 25MB)

Text und Bilder ©2006 Markus Pfister, Mark Vornhusen