Stormchase USA 2008 - Tag 22 (Index)

20.05.2008: Tucumcari, NM - Clayton, NM - Trinidad, CO - Springfield, CO (350 Meilen)



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Mässig feuchte Südostwinde über den Plains hauchen der Gewittertendenz nun allmählich wieder etwas Leben ein. Südostwind zieht hier in der Gegend "upslope", das heisst, durch das nach Nordwesten ansteigende Terrain wird die Luft angehoben. Dies fördert die Auslösung von Gewittern. Auf der Fahrt entlang der Hügel nach Norden Richtung Colorado erkennen wir, dass die Orographie bereits schwer am arbeiten ist:



Zwischen Raton und Trinidad haben wir schliesslich die den Rockies vorgelagerten Berge erreicht, die für die oben abgebildeten Quellwolken verantwortlich sind:



Wir fahren noch bis Trinidad selbst und warten auf die "Pueblo-Zelle". Dieser Begriff ist eine Erfindung von uns aus dem letzten Jahr, nachdem wir festgestellt hatten, dass bei Südostlagen die Gegend um Pueblo herum regelmässig Gewitter produziert hat. Sollte diese Zelle entstehen, zieht sie mit dem Höhenwind zu uns. Bereits liegt der Mammatus schwer über unseren Köpfen:



Dann kommt es knapp südlich von uns zu einem gewaltigen Quellwolkenfest:



Auf der folgenden Animation wird deutlich, wie unheimlich schnell das hochgeht:



Video-Zeitraffer mit Quellwolken und Gewittern (DIVX, 12MB)

Erste Blitze lassen denn auch nicht lange auf sich warten:



Um etwas bessere Sicht zu haben, verschieben wir uns nun aufs Feld etwas östlich von Trinidad:



Blick nach Norwesten. "Pueblo" kommt wie erhofft und beginnt ebenfalls zu blitzen:







Weiter östlich unserer "Haus"-Zelle hats ebenfalls gezündet:



Und hier der Blick nach Westen unter der Gewitterlinie durch in die trockenen und schneebedeckten Rockies (Kleine Blende, um die Berge sehen zu können, daher so düster):



Das Gewitter kommt nun immer näher. Regen mit kleinem Hagel vermischt kommt auf. Wir versuchen weitere Blitze einzufangen:









Nun zieht das System nach Osten davon und wir hinterher auf teilweise sehr glitschigen, weil regennassen Mudroads. Das soll uns mal wieder als Reminder dienen. Aber was für eine tolle Chasing-Stimmung. Schnurgerader Highway to Heaven. (Oder, weniger poetisch, Highway to eingeschränkter Sicht wegen dem nahenden Hügelzug):



Es wird immer besser, die Sonne knallt aus Westen direkt in die dunkle Wand rein:



Regenbogen mit Blitz:



Auf diesem Bild erkennt man abendliche Gegendämmerungs-Strahlen Richtung Osten, also direkt auf der gegenüberliegenden Seite des Sonnenuntergangs. Auch in diese Richtung laufen die Sonnentrahlen aus Sicht des Beobachters radial in einen Punkt zusammen:



Nun wird das Licht sehr abgefahren. Diese Bilder sind nicht farb-bearbeitet, es sah wirklich so aus:





Eine Spinne krabbelt an der Wolkenunterseite:



Blick in die andere Richtung nach Westen:





Wir verfolgen bei einbrechender Dunkelheit die Gewitter noch ein gutes Stück nach Osten. Sie halten sich länger als gedacht. Was für ein herrlicher Tag, der eindeutig 3 Sterne bekommt. Auch ohne Schwergewitter lässt sich hier gut was erleben:

Videozusammenfassung des Tages (DIVX, 19MB)

Text und Bilder ©2008 Markus Pfister, Mark Vornhusen