Stormchase USA 2009 - Tag 4 (Index)

05.05.2009: Wichita Falls, TX - Graham, TX - Ranger, TX - Weatherford, TX (230 Meilen)



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Am Morgen bleiben wir erst mal in Wichita Falls und halten die Morgenkonvektion im Auge, die sich knapp nördlich von hier über dem Red River und weiter nördlich davon abspielt.



Im Laufe des Vormittags setzt sogar Nieselregen ein. Die Bewölkung ist dick, so dass sich die Luft kaum erwärmen kann. Im Norden gewittert es weiter, während ganz im Süden die Wolkendecke leicht erodiert. Wir warten weiter ab, und verlieren die Gewitter im Norden noch nicht ganz aus den Augen.

Als es um die Mittagszeit noch immer trüb und nasskühl ist, und nun auch noch nördlich von uns die Gewitter aufgehört haben, fahren wir 60 Meilen nach Süden, wo es zwar auch bedeckt aber mit 24 Grad doch schon wärmer ist als hier. Wir warten im Ort Graham ab, während die Temperatur auf angenehme 27 und der Taupunkt auf weniger angenehme 20 Grad steigen und ein Tornado Watch ausgegeben wird.

Die Initiation von Gewittern steht kurz bevor, und zwar südwestlich von hier, wo sich ein Cumulusfeld ausbildet. Kurze Zeit später geht 30 Meilen südwestlich über Breckenridge ein Turm hoch, und wir fahren sofort weiter nach Süden, um auf jeden Fall auf der richtigen Seite der Zelle zu stehen, wenn sie böse wird und auszuscheren beginnt. Blick nach Westen kurz nach unserem Süd-Manöver:



Doch der Zelle geht es schlecht, sie wird von den Winden zerschert und stirbt ab:



Nicht lange danach schiesst erneut über Breckenridge wieder ein CB in den Himmel. Diesmal wird er aber rasch grösser und beginnt stark zu blitzen und grollen. Das Ding sieht wesentlich gesünder aus und wird das Rennen machen:





Das System wird unheimlich schnell zur rotierenden Superzelle mit traumhafter Struktur. Wir sind so nah dran, dass sie nicht mehr auf einem Foto Platz hat. Bereits sind abgesenkte Wolkenbereiche zu sehen:









Alles rotiert und kocht was das Zeug hält. Wir haben für kurze Zeit ernsthafte Probleme mit einer gesperrten Brücke, doch wir finden zusammen mit anderen Chasern einen Ausweg via Mudroads. Da war etwas Glück dabei, ansonsten hätte es wegen des Hagels ungemütlich werden können:



Der Bereich, in dem laut Reports von anderen Chasern Hagelkörner von der Grösse eines Baseballs fallen:



Mangels Strassen-Optionen müssen wir die Zelle ein Stück ziehen lassen und folgen ihr auf der Interstate 20 hinterher:



Wieder holt sie tief Luft und bildet eine Wallcloud:



Auch direkt über uns sieht es eindrücklich aus:



Nun beginnt die Dämmerung und das System zeigt erstmals Tendenz zu Abschwächung:



Wir lassen es ziehen und fotographieren es im Mondschein:





Der heutige Tag war geprägt von dieser einen Gewitterzelle in Nord-Texas. Ansonsten blieb es trotz Superluft erstaunlich ruhig. Wir sind froh, die Zelle erwischt zu haben. Nach längerem Rumhängen wurde es plötzlich sehr hektisch, aber es hat sich gelohnt.

Videodokumentation des Tages:

Text und Bilder ©2009 Markus Pfister, Mark Vornhusen