Stormchase USA 2015 (Index)

08.05.2015: Wichita Falls, TX - Vernon, TX - Burkburnett, TX - Waurika, OK - Ardmore, OK (179 Miles)



Rating:

English summary: We prefer to stay close to the Red River and catch another very active thunderstorm with tons of lightning. Did not see a tornado, although (high precip) system was tor-warned several times.

Der heutige Tag hat ein Moderate Risk vor Unwetter drin. Wir studieren lange die Situation von einem "Sonic Drive-In" aus. Diese Drive-Ins haben recht guten Fast Food, im vergleich zu McDonalds, wo also die Qualität des Essens wirklich inzwischen ganz eindeutig unter aller Sau ist, selbst mit dem sehr tiefen kulinarischen Abspruchslevel eines Stormchasers, bei dem noch Sand zwischen den Zähnen knirscht vom RFD-Sturm des Vortags, und der schon froh ist, die Mudroad mit einem sprudelnden Cola aus der Speiseröhre zu bekommen:



Es hat hier ein Dach (für später: Hagelschutz!), nettes Bedienpersonal, das prompt kommt und fragt und gratis Eistee und Bonbons auftischt. Die Lage ist verzwickt, der Deckel fehlt, der die Gewitter sauber unterbindet, oder aber es hat sehr viel tiefe Bewölkung und heizt gar nicht richtig auf. Hier in Wichita Falls stehen wir nicht schlecht, kommen wir zum Schluss:



Drei wartende Stunden später, wird es doch noch heiss-schwül, und 30 Minuten im Westen von uns lösen sich aus einer langweiligen Gewitterlinie einzelne diskrete Zellen heraus. Sofort brechen wir auf Richtung Vernon, um eine dieser Einzelzellen abzufangen. Wir halten etwas vorher an, weil das Gewitter genau auf uns zu zieht. Es ist gewarnt vor Tornados und grossem Hagel. Also gilt für uns: Technik rausholen und draufhalten:





Die Sachen kommen näher und sind trotz starkem Dunst zunehmend fotogen. Erster Halt knap östlich von Vernon, Blick nach Westen:





Blick nach Osten. Dort macht sich "Futter" bereit, die von der Zelle hinter uns auf ihrem Weg nach Osten im Schnellzugstempo (...) gleich aufgefressen wird:



Zweiter Halt etwa bei Burkburnett, schönste Phase. Es nähert sich in schnellem Tempo eine Shelfcloud, die uns wie ein Walfisch verschlingen will. Wir halten jeweils drauf bis der Gischt und Hagel einsetzt. Wir schätzen den Hagel, den wir bei der Abfahrt erwischen auf etwas 2cm. Kein Wunder, da drin ist es grün-schwarz wie es schöner nicht sein könnte:









Wir überqueren der Red River nach Norden und chasen in Oklahoma weiter:





Laut böllernde Blitze treten auf, wir sind voll in unserem Element:







Über 4 Stunden und 100 Meilen praktisch linear nach Osten bleiben wir immer knapp vor dem Gewitter. Zeitweise kommen Tornado-Warnungen, sogar mit den Worten "Confirmed Tornado" von dem Teil, aber erstens sehen wir nichts in dem HP Regenvorhang, und zweitens überzeugt die Struktur auf dem Radar und die Doppler-Info (um die 40 bis 50 Knoten Low Level Divergenz) nicht wirklich. Aber die Blitze kommen gut!



Wir hören erst Abends bei der Interstate-35 auf, wo wir in einem Motel nochmal so richtig brutal vom System überrollt werden:







Der Ort meldet Überflutungen (wir sind im oberen Stock des Motels...), wir schätzen, dass hier soeben 50 Millimeter regen runtergekommen sind:







Das Rating ist sehr knapp an einer 4. Wir haben einen Zeitraffer von den zwei Stops, auf dem man weder eindeutige Strukturen noch heftige Rotation sehen kann:


Video des Tages:



©2015 Markus Pfister, Gregory Käser, Dominic Blaser