Stormchase USA 2012 - Tag 10 (Index)

20.05.2012: Kingman, KS - Coldwater, KS - Woodward, OK - Shamrock, TX - Guthrie, TX - Aspermont, TX (478 Meilen)


Rating:


English summary: Tracked short lived but strong thunderstorm just south of Guthrie. That storm threw big hail up to the size of tennis balls before dissipating quickly. Then observed annular ecplipse and got it through some evening clouds

Heute Abend findet eine ringförmige Sonnenfinsternis statt. Um sie sehen zu können, muss man irgendwo in diesem Pfad sein:



Ich bin jetzt in Kansas, muss also ein gutes Stück weit in den Süden fahren, um die Sonnenfinsternis sehen zu können. Also gehe ich los, zuerst nach Westen, ausnahmsweise deshalb, um keine Gewitterreste mit Starkregen durchqueren zu müssen, die mich unnötig abbremsen. Auf der Fahrt sind schöne Wellen zu sehen:



Während ich so unterwegs bin, geht mir der gestrige Fehlentscheid durch den Kopf. Was-wäre-wenn... das erste Gewitter des Tages hat mich zu lange aufgehalten. Sonst hätt ich die Zelle in Kansas wohl angepeilt, weil sie die südliche nach einem klassischen Split war. Ich bin quasi an meiner eigenen Sturmjagd-Regel gescheitert: "Hole immer das Gewitter, das es schon gibt, und lasse es nicht für etwas liegen, dass vielleicht noch kommt". Schliesslich kommt auf der Fahrt die Sonne raus, und ich besinne mich wieder auf die Gegenwart.

Rund 4 Stunden später fahre ich genau zu dem Zeitpunkt den Ort Guthrie an, als darüber eine Gewitterzelle los geht. Diesmal lasse ich mir gerne etwas den Weg abschneiden!



Da fällt bereits Hagel!



Sofort wird die Zelle gewarnt, und zwar - festhalten - vor Baseball size hail:



Also nichts wie ran! Respektive als ich die Teile vor mir einschlagen sehe, erstmal Rückwärtsgang rein und wieder etwas Abstand halten, ich brauch das Auto noch...



Es kommen bis zu Golfbälle runter. Und ich stehe nicht im Kern der Zelle! Also abwarten bis es nicht mehr "klonkt" und dann wieder ranpirschen an die Stelle, wo der Kern durchgezogen ist.



Und siehe da, Tennisbälle!





Die 1-Dollarnote ist 2.5 Inch hoch, das sind etwa 6.5 cm, das Korn hat einen Durchmesser von mindestens 7 cm, und es ist steinhart:





Das Schlachtfeld, etwa 20 Minuten nach den Einschlägen:



Man hätte die Windschutzscheibe abschreiben können, wenn man hier reingefahren wäre! Eine klassische Texanische "See text" - Falle. "See text" ist eine bedingte Warnstufe des Storm Prediction Center, schwächer als Slight Risk, aber die Erfahrungen der Vergangenheit haben gezeigt, dass man diese niemals unterschätzen darf. Ich erinnere mich an 2006 in Hedley, TX, als unsere Windschutzscheibe Sprünge bekam. Und die Teile heute sind noch grösser:



Die Dollarnote wird unter dem Gewicht des Eisklumpens regelrecht zerknittert!





Meine Reports sowie ein Foto werden schliesslich vom nationalen Wetterdienst verwendet für eine Unwetterstatistik, offenbar war ich allein an dem Hagelmonster dran heute (Seite 4)

Das ist der abziehende Hagelvorhang:



Dahinter kommt die Sonne raus, was mich auf die Uhr schauen lässt, denn bei Sonnenuntergang ist es soweit und die Finsternis kommt:



Jetzt wird die Zelle schwächer, hier der Aufwindturm, der nicht mehr so stark auf-windet:



Schliesslich geht das Gewitter zu Ende, und macht Platz für das nächste Spektakel des heutigen Tages:



A balrog, "you - shall - not - pass!" ;-) Diese Kuh nimmt mit der Form ihrer Hörner auf magische Art und Weise die Sonnenfinsternis vorweg, und da soll noch jemand sagen, das sei bloss Zufall:



So, ein ruhiger Ort mit Aussicht zum Horizont ist gefunden, nun auf die Sonne konzentrieren:



Rest ohne Worte, was für ein herrlicher Tag und Abend:

























Text und Bilder ©2012 Markus Pfister