08.05.2013: Greensburg, KS - Coldwater, KS - Ashland, KS - Waynoka, OK - Seiling, OK (200 Meilen)
Rating:
English summary: Today we catch a small but classy LP supercell southwest of
Coldwater. We are able to document almost it's entire first life cycle. Now
THAT's holidays we hoped for! Wir bleiben heute länger in Greensburg und analysieren ein Bisschen die Wettekarten. Der Standort scheint uns nicht schlecht zu sein für Gewitter. Der heutige Tag könnte der beste der Woche werden, da nun allmählich wieder feuchtere Luft vom Golf her ins Spiel kommt, und gleichzeitig in der Höhe die Winde noch nicht ganz abgestellt haben. Ihr hört schon raus, dass wir weiterhin keinen Tornado-Ausbruch auf dem Schirm haben, soll es doch gegen Ende der Woche erstmal ruhig und sommerlich werden. Aber wir nehmen das, was uns geboten wird und bleiben zuversichtlich, auch in Anbetracht dessen, was wir in den vergangenen 3 Tagen schon gesehen haben, obwohl diese Woche von vielen Chasern als "kaputt" betrachtet wurde. Der Kaltluft-Einbruch von Ende letzter Woche hat zwar "Schaden" angerichtet an der Luftmasse, aber die Mai-Sonne ist mächtig am reparieren. Da wir schon in Greensburg sind, schauen wir uns hier ein wenig um. Es steht ein Besuch des Big Well Museums an. Im Mai 2008, ein Jahr nach dem verheerenden Tornado, der die Stadt praktisch vollständig zerstört hat, waren Mark und ich zu Besuch hier. In der Zwischenzeit wurde gut aufgeräumt und nach einmaligen Öko-Standards aufgebaut, doch die Einwohner-Zahl von Greensburg ist auf weniger als der Hälfte liegen geblieben. Im Laufe des Nachmittags bilden sich Gewitter auf einer ganzen Linie von Colorado her kommend über Westkansas und Westoklahoma bis runter nach Texas. Wir nehmen die uns am näheste Zelle und fahren beinahe schon routinemässig auf die Südostseite. Die Sicht auf die Wolkenbasis unterhalt des Aufwindbereichs ist im Ostsektor einer Gewitterzelle normalerweise am besten. Die Sicht auf die quellenden Wolken des Aufwindturms hingegen ist aus Nordwesten besser. Gestern kann man das in unserem Tagebuch eindrücklich sehen. Doch nun zu heute. Der Wolkendeckel rechts der Bildmitte sieht schon mal sehr gut aus: Ein weiteres sehr gutes Merkmal ist der scharfe, dunkle und kreisrunde Amboss-Teller: Weniger schön ist der relativ trockene Inflow-Bereich. Hier wünscht man sich ein graues, laminares, tiefes Wolkenband von links ins Gewitter rein: Wiederum sehr gut sind die nach unten quellenden Mammatus-Wolken im östlichen Bereich des Gewitter-Amboss: Wir haben grosses Glück! Die Zutaten für das Gewitter ergeben relativ rasch eine beinahe klassische rotierende LP-Superzelle. LP kommt von Low Precipitation, also wenig Regen, der da rausfällt und die Sicht behindert. Das könnte die mangelnde Feuchte sein. Dadurch erkennen wir aber extrem gut die gesamten Aufwind-Strukturen und sind hin und weg vom Anblick. Siehe Zeitraffer (Zuerst auf "Load Animation" klicken und wenn er fertig gezählt und geladen hat, auf "Play"): Phase 1, 21:49 - 22:15 UTC (373 pics, 14.5 MB): Phase 2, 21:24 - 23:10 UTC (269 pics, 11 MB): Phase 3, 23:23 - 23:46 UTC (320 pics, 13.5 MB): Fast zwei Stunden geniessen wir diese tolle Himmels-Schraube: ![]() Es kommen während Phase 3 einige Reports von tennisballgrossem Hagel aus dem Kern der Zelle, während wir von der Südostseite her zusammen mit einigen Rindern die ganzen Bewegungen vefolgen (na ja, nicht alle scheinen sich für die Superzelle zu interessieren, gelinde gesagt): ![]() Es hat nicht so viel gefehlt für einen Tornado, die Rotation war schon sehr anständig. Doch nun schwächelt das ganze und wir fahren Richtung Süden an ein neues System, das auf dem Radar sehr eindrücklich aussieht. Auch in Echt können sich diese Wolken sehen lassen! Wir schauen nach Süden, es quillt rechts schubweise nach oben und der Wolkenschirm zieht nach links weg: Wir nähern uns immer mehr, bis der Regen immer mehr Überhand nimmt. Hier ein Bild genau an der Grenze zwischen Sonne und Gewitterregen: Im Ort Waynoka hat das heftige Gewitter eben erst nachgelassen, als wir eintreffen. Die Szene ist dementsprechend gespenstig: Dunkle Aufwindn hängen über dem Ort: Aus dieser Schicht fallen einige wenige Hagelschlossen und scheppern laut auf dem Dach des Carwash, wo wir stehen: Wir verharren einige Zeit in Waynoka, und gehen beim Eindunkeln wieder raus aufs Feld auf die Jagd nach Blitzen: Auch eine neue nächtliche Gewitter-Linie weiter südlich nehmen wir noch mit: ![]() ![]() ![]() Der Tag bekommt eine fette Vier, und wir sind jetzt so richtig in Stimmung :-) ![]() Text und Bilder ©2013 Markus Pfister, Gregory Käser |