Stormchase USA 2013 - Day 7 (Index)

10.05.2013: Coleman, TX - Rocksprings - Uvalde, El Indio - La Pryor - Pearsall - Three Rivers - George West, TX (505 Meilen)



Rating:

English summary: We try to catch a Mexican supercell near Eagle Pass, but it seems the storm was not allowed to immigrate into the States. So we change our target to a native American storm further north, which turns out to be a fast moving, dusty beast with big hail inside.

Wir setzen heute unseren Südkurs konsequent fort, um auf die Südseite einer Kaltfront zu gelangen. Das Ziel ist, eine dieser Texanischen Hagelbomben zu erreichen, die wir gestern zu weit im Süden und daher verpasst hatten. Bereits nach etwa einer Stunde Fahrzeit sehen wir in Richtung Edwards Mountains die ersten Schauer an der Frontalzone:



Die Gegend ist hügelig und teilweise bewaldet. Ausserdem sind einige Fluss-Übergänge so konzipiert, dass das Hochwasser nach Gewittern kontrolliert ÜBER die Strasse geleitet wird, anstatt unten durch. Das merken wir uns:



Im Ort Rocksprings inmitten der Berge analysieren wir die Wetterlage. Es reicht gerade noch knapp für Internet hier. Ohne externe Antenne und Repeater wär hier kein Nowcasting mehr möglich:



So hingegen klappt es noch. Im Norden von uns liegt die alte Frontalzone, die tags zuvor die Gewitter ausgelöst hat. In der Richtung hat sich bereits ein neues Gewitter gebildet:



Hinter uns, also Richtung Süden liegt die Outflow-Boundary der gestrigen Gewitter, also der Südrand der kühlen Luft, die aus den Gewittern hinter uns geströmt ist. Auch dort bilden sich grosse Quellwolken:



Die Südlinie sieht besser aus, weswegen wir uns weiter nach Süden auf den Weg machen:





Als wir aus den Hügel rauskommen, sehen wir diesen schönen Gewitter-Amboss einer starken Zelle über Mexiko. Sie nimmt Kurs auf Eagle Pass, das ist der amerkanische Ostteil der Stadt Piedras Negras:



Da in früheren Jahren Gewitter in Eagle Pass immer besonders heftig gekommen sind, fahren wir ran und erkennen tatsächlich noch knapp Superzellen-Strukturen:



Aber die Einreise-Dokumente der Zelle sind wohl ungenügend, sie schwächelt just bei der Überquerung des Rio Grande:



Das wars dann mit Superzelle:



Etwas ernüchtert drehen wir um und fahren wieder weg von der Grenze zum nächsten Ort östlich, von wo wir eine neue sehr schöne Quellung am Himmel sehen:



Auf der Anfahrt zu diesem neuen Gewitterkomplex stürmt und staubt es wie verrückt:





Das Radar zeit nun wirklich sehr schöne Signaturen unter dem Ding. Es soll Hagel so gross wie Tennisbälle geben:



Es sieht auch rein vom Auge her schon imposant aus. Wir versuchen, auf die Vorderseite zu kommen, doch das System rast förmlich nach Südosten und will uns immer wieder den Weg abschneiden:



Von links wird schliesslich die Strasse vor uns zugeschüttet und wir müssen etwas abbremsen, damit wir nicht in den Hagel vor uns kommen:



Sobald das Gewitter von der Strasse ablässt, rücken wir vor uns gehen sofort Hagel einsammeln, um zu sehen, was es mit diesen Tennisbällen auf sich hat:





Irgendwas zwischen Golfball und Tennisball:



Der Ort Pearsall wurde schwer getroffen. Es kommen Reports von anderen Chasern rein, dass fast alle Fester auf der Westseite von Gebäuden kaputt sind und ganze Autoscheiben zerbrochen wurde. Im Norden des Orts sollen sogar Basebälle runtergekommen sein:



Doch wir können nicht bleiben sondern versuchen weiter, an der schnellen Zelle dran zu bleiben:



Wir schaffen es bis knapp an das Inflowband, das von Südwesten reingezogen wird. Die Stimmung ist genial und wir erkennen, wie die Wolkenwurst förmlich nach oben in den Gewitterturm rein explodiert:





Die Wolke quillt laut unseren Daten bis auf 16 Kilometer Höhe!



Ganz auf die Südostseite schaffen wir es nie, denn das Unwetter zieht einfach zu schnell. Aber der Vorteil ist, dass wir Sonnenlicht hinten rein bekommen:



Da drüben kommen die Hagelsteine runter:



Beim Eindunkeln löst sich alles wie ein umgelegter Schalter auf. Wir brechen sofort ab, kaufen uns einen Sonic Burger sowie ein kühles Bier und freuen uns über den rundum gelungenen Chase-Tag:



Die Luft hier unten ist zum Schneiden feucht, es hat 23 Grad über 22 Taupunkt. Wenn morgen nicht allzu viel läuft, gehen wir in den Golf von Mexiko baden, denn der ist nur noch 60 Meilen von uns entfernt.

Text und Bilder ©2013 Markus Pfister, Gregory Käser